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Ratgeber

Ist Restwert- oder Kilometerleasing sinnvoller?

BMW 2er Coupé G42
BMW 2er Coupé G42; Quelle: Pressefoto

Der große Vorteil bei der Anschaffung eines neuen oder neuwertigen Autos ist, dass man mehrere Jahre seine Ruhe hat. Sowohl Rost als auch der Wechsel von Ersatzteilen sind kein Thema. Da aber natürlich nicht jeder einfach so 15.000 oder 20.000 Euro herumliegen hat, haben sich die Möglichkeiten geändert. Besonders beliebt sind Leasingangebote, da die Übernahme des Fahrzeugs ohne große Investition erfolgt und auch die monatlichen Raten sehr attraktiv sein können. Außerdem ist der Wagen neu oder neuwertig, sodass Mängel nahezu ausgeschlossen sind. Als Leasingnehmer muss man lediglich die Termine für die Inspektionen usw. einhalten, um die Pflichten zu erfüllen.

Mit diesen guten Nachrichten wartet der neue Renault (oder eine andere bevorzugte Marke) fast schon startbereit beim Händler, doch so voreilig sollte nicht gehandelt werden. Schließlich wollen auch niedrige Raten pünktlich bezahlt werden. Und dann ist da auch noch die Entscheidung, ob die Vertragsart ein Restwert- oder ein Kilometerleasing sein soll?

Beides hat Vor- und Nachteile, wobei aber auch die Planungssicherheit einen sehr großen Einfluss auf die richtige Wahl hat. Eine günstige Miete ist auf den ersten Blick immer interessant und verführerisch, am Ende kann es aber zu einer bösen Überraschung kommen. Deshalb sollte man beide Arten kennen und dann entscheiden, was für einen selbst sinnvoller ist.

Restwertleasing erklärt

Beim Restwertleasing kann man bei manchen Angeboten auch von einem Leasing-Schnäppchen sprechen. Zumindest auf den ersten Blick, denn bei dieser Art spielt das Risiko eine Hauptrolle.

Grundsätzlich baut alles auf den Restwert des Fahrzeugs auf, der bei der Rückgabe noch besteht. Dieser wird jedoch nicht im Nachhinein, sondern bereits zu Vertragsbeginn festgelegt. Dabei gilt der Grundsatz, dass ein höherer Restwert für eine geringere Monatsrate sorgt. Der Clou an der ganzen Sache ist aber, dass der Restwert von der Leasinggesellschaft immer nur ungefähr geschätzt und festgelegt werden kann. Ist die Schätzung zu hoch ausgefallen, dann wird der Kunde (also der Leasingnehmer) für die Begleichung der Differenz zur Kasse gebeten. Im umgekehrten Fall (die Schätzung war zu niedrig) gibt es hingegen kein Geld.

Sollte man sich also alle Leasingangebote angeschaut und sich für diese Art entschieden haben, dann muss man sich über das Risiko einer Draufzahlung bei Vertragsende bewusst sein. Die niedrigen Raten sind freilich verlockend, die böse Überraschung will man am Ende aber auch nicht.

Meistens geht ein Leasingvertrag über zwei oder drei Jahre. Viel Zeit, in der sich auf dem Markt sehr viel tun kann. Eine Glaskugel hat aber niemand, sodass die Entwicklungen in alle Richtungen gehen können. Zum Beispiel sind geänderte Besteuerungen oder neue Gesetze Faktoren, die den Restwert des Leasingautos positiv oder negativ beeinflussen können.

Man sollte sich ein Restwertleasing genau überlegen, denn das gesamte Risiko liegt beim Kunden. Des Weiteren gibt es Händler, die den Restwert absichtlich hoch ansetzen, um niedrige Monatsraten anbieten zu können. Für Neukunden auf diesem Gebiet eine eindeutige Kostenfalle.

Kilometerleasing erklärt

Ist man kein risikofreudiger Mensch, dann ist das Kilometerleasing die bessere Wahl. Hier wird nicht nach einem unsicheren Restwert gerechnet, sondern die Basis stellen die gefahrenen Kilometer mit dem VW Golf  oder Hyundai Kona während der Vertragslaufzeit dar. Auch hier wird im Vorhinein geschätzt und man kann beispielsweise 10.000 oder 20.000 Kilometer im Jahr angeben. Ein höherer Wert sorgt jedoch gleichzeitig für eine höhere Rate. Es wird also unter Umständen kein Leasing-Schnäppchen, dafür aber kann wesentlich genauer mit den Kosten kalkuliert werden.

Sollte die Einschätzung falsch gewesen sein, dann muss man entweder für die Mehrkilometer draufzahlen (der Preis wird von Anfang an im Vertrag festgehalten), oder es gibt Geld zurück (Minderkilometer). Wenig überraschend springt im zweiten Fall fast immer weniger heraus. Man muss den geleasten BMW also nicht stehen lassen, nur weil die angegebenen Kilometer im Jahr bereits erreicht sind.

Positiv ist auch, dass die meisten Leasinggeber eine Toleranz gewähren. Im Regelfall sind es 2.500 Kilometer, wobei dieser Wert in beide Richtungen gilt. Also für Mehr- und für Minderkilometer. Kommt es bei der Rückgabe des Wagens zu einer Abweichung innerhalb dieses Rahmens, dann ist ein finanzieller Ausgleich hinfällig.

Der Gewinner

Die beiden Leasingangebote unterscheiden sich von ihrer Berechnungsbasis und vom finanziellen Risiko bei der Rückgabe voneinander. Im direkten Vergleich ist das Kilometerleasing sinnvoller, da die Kosten deutlich transparenter sind und man nicht vom Restwert des Leasingautos bei der Rückgabe abhängig ist. Zwar können die monatlichen Raten höher sein, trotzdem macht diese Art unterm Strich mehr Sinn.

Wer auf ein Leasing-Schnäppchen pocht und mit Risiken bei den Kosten kein Problem hat, dem steht freilich auch das Restwertleasing zur Verfügung. Als Alleinstehender eine Option, für Familien eher weniger und viel zu unsicher für eine Zukunftsplanung.