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Gras rauchen und Auto fahren: Geht das?

Frau Joint Auto
Darf man nach dem Konsum von Gras Autofahren? Quelle: Elsa Olofsson, Unsplash

Seit dem 01. April 2024 ist der Gebrauch von Cannabis in Deutschland legal. Diese kontroverse Thematik spaltet die Meinungen – die einen verurteilen es, während die anderen auf die gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol verweisen. Unabhängig von den Standpunkten zu diesem Thema interessiert uns, wie sich das Kiffen und Autofahren verhält. Für Alkohol gilt ein Grenzwert von 0,5 Promille, aber wie sieht es beim Konsum von Cannabis am Steuer aus? Dieser Artikel wird diese Frage klären.

Gras und Autofahren: Wie ist die Rechtslage?

Bevor wir uns mit dem Thema Cannabis-Konsum und Autofahren befassen, werfen wir zuerst einen Blick auf das neue Cannabisgesetz (CanG). Ende Februar stimmte der Bundestag mit 407 Ja-Stimmen zu 226 Nein-Stimmen bei vier Enthaltungen für das Gesetz. Es regelt den Anbau und Konsum von Marihuana. Die wesentlichen Punkte haben wir für euch zusammengefasst:

  • Personen, die älter als 18 Jahre sind, haben die Erlaubnis, bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen. Es gibt keine Begrenzung für gemeinschaftliche Anbauvereinigungen und Genossenschaften, die nicht gewerblich tätig sind.
  • Es ist legal, bis zu 25 Gramm zu besitzen, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
  • Es ist untersagt, Werbung und Sponsoring für den Konsum und für Anbauvereinigungen zu betreiben.
  • Der Konsum ist verboten, wenn man sich innerhalb eines Abstands von 200 Metern von Anbauvereinigungen, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Spielplätzen und öffentlich zugänglichen Sportstätten befindet.

Kiffen und Autofahren: Wie lange muss man warten?

Auch wenn der Konsum von Cannabis jetzt legal ist, gelten beim Autofahren ähnliche Regeln wie beim Alkoholkonsum. Der THC-Wert ist entscheidend und gibt an, wie viel Tetrahydrocannabinol pro Milliliter Blut vorhanden ist. Ab einem Nanogramm begeht man eine Ordnungswidrigkeit. In Bayern liegt die Grenze bei zwei Nanogramm. Die Menge an THC im Blut hängt von der Dosis und der Erfahrung ab. Zum Beispiel: Wer gelegentlich – also nicht öfter als einmal pro Woche – einen Joint mit einem drittel Gramm Cannabis raucht, hat in den meisten Fällen nach acht Stunden immer noch mehr als ein Nanogramm im Blut. Es spielt keine Rolle, ob man sich im Straßenverkehr auffällig verhält. Wird der Wert bei einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) festgestellt, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Kiffer sollten daher nach dem Konsum das Auto stehen lassen.

Wer mit Gras im Auto erwischt wird, zahlt große Summen

Wer mit einer Blutalkoholkonzentration von mehr als einem Nanogramm pro Milliliter beim Autofahren erwischt wird, muss mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Beim ersten Verstoß droht ein Bußgeld von bis zu 500 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Beim zweiten Mal erhöht sich das Bußgeld auf 1.000 Euro, es kommen weitere zwei Punkte hinzu und das Fahrverbot beträgt drei Monate. Beim dritten Vergehen werden 1.500 Euro fällig, die Punkte und das Fahrverbot entsprechen denen des zweiten Verstoßes.