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Ratgeber

Leasingangebote: Automatik oder Schaltgetriebe – was ist besser?

Volkswagen Golf VIII GTI

Wirft man einen Blick zurück in die letzten Jahrzehnte, dann erschien es wie eine Glaubensfrage: Wer ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe fährt, der sei kein echter Autofahrer. Mittlerweile hat sich das Bild längst geändert. Beide Varianten führen ein gleichberechtigtes Dasein mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen. Die Tatsache, dass Leasingfahrzeuge mit Automatikgetriebe etwas kostspieliger sind, hat dagegen bis heute Gültigkeit. Lest nachfolgend, was für und was gegen die jeweilige Antriebsart nicht nur beim Leasing spricht und weshalb die Tendenz weiter Richtung Automatik geht.

Mythen, Marotten und Vorurteile

Hartnäckig hält sich das Gerücht, ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe sei nur etwas für Frauen. Weit gefehlt – die Statistiken sprechen eine ganz andere Sprache. Nahezu 25 Prozent aller Männer entscheiden sich mittlerweile für ein Automatikgetriebe, das sind einige Prozentpunkte mehr als bei Fahrerinnen.

Auch was den Mehrverbrauch anbetrifft, haben die Hersteller ganze Arbeit geleistet. Der Verbrauch ist inzwischen nahezu identisch mit Fahrzeugen, bei denen ihr die Gänge manuell einlegt. Natürlich hängt die Häufigkeit der Tankstopps von eurer persönlichen Fahrweise ab, zumal dem Schaltgetriebe eine vor allem sportliche Fortbewegungsart zugeschrieben wird. Allerdings gilt auch hier, dass Automatikgetriebe durch ihre feine Abstimmung ein exzellentes Fahrvergnügen mit erstaunlichen Beschleunigungswerten bieten.

Wichtig zu wissen: Welche Arten an Automatikgetrieben gibt es?

Ob aus beruflichen oder privaten Gründen: Beim Kauf sowie bei Leasing-Angeboten könnt ihr neben dem Schaltgetriebe Fahrzeuge und Nutzfahrzeuge mit verschiedenen Automatik-Varianten in eure Auswahl mit einbeziehen. Das rein automatisierte Schaltgetriebe wird bei der nachfolgenden Auflistung nicht berücksichtigt, da es technisch längst nicht mehr up-to-date ist.

Das CVT-Getriebe (Continuously Variable Transmission) arbeitet stufenlos. Der Übergang zwischen den einzelnen Übersetzungen ist mit einem weichen Fahrgefühl verbunden. Hinzu kommt, dass der Motor nahezu durchgehend in einem optimalen Drehzahlbereich läuft. Diese Variante konnte sich im Gegensatz zu den USA oder Japan trotz laufender Weiterentwicklung in Europa nie richtig durchsetzen. Die Auswahl an Fahrzeugen bekannter Hersteller ist daher stark eingeschränkt. Ford arbeitet beispielsweise mit diesem Getriebe.

Die Wandlerautomatik ist verhältnismäßig weit verbreitet und wird auch als Drehmomentwandler bezeichnet. Sie übernimmt die Aufgabe der konventionellen Kupplung, die sonst mit dem Kupplungspedal bedient wird. Diesem Automatikgetriebe wird ein exzellenter Fahrkomfort inklusive Anfahrtshilfe zugeschrieben. Der Aufpreis gegenüber dem Schaltgetriebe bei ansonsten identischen Fahrzeugen liegt bei ca. 1.500 bis 2.500 Euro.

Hinsichtlich der Beliebtheit hat das Doppelkupplungsgetriebe die Nase vorne. Zu den Besonderheiten zählt, dass es aus zwei Teilgetrieben und zwei Kupplungen besteht. Die Gänge werden dabei in gerade und ungerade unterteilt, sodass die nächste Schaltstufe bereits eingelegt ist. Es ermöglicht einen schnellen und kaum spürbaren Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. Der Aufpreis gegenüber der Wandlerautomatik liegt mit ca. 1.000 bis 2.000 Euro etwas niedriger.

Obwohl sich die Technologie des Doppelkupplungsgetriebes bei allen Herstellern ähnelt, sind die Bezeichnungen völlig unterschiedlich. Bei Porsche wird sie als PDK bezeichnet, bei Audi als S-tronic und bei Volvo als Powershift.

Automatikgetriebe und Schaltgetriebe im Alltag

Neben den persönlichen Vorlieben – vielleicht steht das puristische Fahrvergnügen bei euch im Vordergrund – gibt es unterschiedliche Aspekte für die Auswahl. Gehört ihr zu den Vielfahrern, die ihr Leasingfahrzeug nahezu täglich nutzen, dann spielt der Komfort eine große Rolle. Die Automatik bietet Vorteile bei diesen Szenarien aus:

  • Stadtverkehr mit Stop-and-Go
  • Leichteres Anfahren an Steigungen im Gebirge
  • Empfehlenswert bei einem Zug- oder Nutzfahrzeug mit Hänger

Die Auswahl der Getriebeart hängt auch von der Fahrzeugklasse ab. Bei Kleinwagen wird eher ein Schaltgetriebe empfohlen, was sich im Fahrzeugangebot widerspiegelt.

Klare Tendenz zum Automatikgetriebe

Namhafte Hersteller haben die Weiterentwicklung ihrer Fahrzeuge mit Schaltgetriebe weitestgehend eingestellt oder werden diese in Kürze einstellen. Mittelklasse- und Oberklassefahrzeuge sowie Luxuslimousinen sind vorwiegend mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Die Ausnahme bilden einige Sportwagenhersteller, die ihren Kund:innen weiterhin Fahrzeuge mit Schaltgetriebe anbieten.

E-Auto-Leasing: Schluss mit der Diskussion über die Getriebeart?

Prinzipiell verfügen E-Autos über kein Getriebe, wie es bei Verbrennern bekannt ist. Das liegt daran, dass der Motor seine Power selbst bei niedrigen Touren über alle Drehzahlen hinweg entwickelt. Allerdings kommen in diesem Segment allmählich Zweigang-Getriebe in Mode. Ein Grund liegt in der Verbesserung des Wirkungsgrads in Verbindung mit der Reichweite. Ein wesentlicher Faktor ist jedoch die höhere Endgeschwindigkeit etwa bei Sportwagen wie dem Porsche Taycan.

Fazit zum Thema Schaltgetriebe und Automatikgetriebe im Vergleich

Das Schaltgetriebe ist Nostalgie pur, die für ein individuelles Fahrvergnügen steht und auch weiterhin seine Fans haben wird. Zählt ihr euch zu den Vielfahrern, sollte der Fahrkomfort im Vordergrund stehen, den ein modernes Automatikgetriebe mit sich bringt. Ob euch das den Aufpreis wert ist, müsst ihr selbst anhand der Leasingangebote oder in Absprache mit eurem Arbeitgeber entscheiden.